"Von Hakenkreuzen und Runen" oder: DGUF gegen Rechtsextremismus

Bei der Aufbereitung von Archäologie für ein breites Publikum in Museumsveranstaltungen und vor allem für das Fernsehen werden häufig lebendige Rekonstruktionen eingesetzt: Darsteller verkleiden sich als Wikinger, Römer usw. Man bezeichnet dies im Fach als "Reenactment" und "Living History". Gruppen, die qualitativ überzeugende Rekonstruktionen bieten, werden gut gebucht und bezahlt.
Eine dieser Gruppen trat in den Jahren 2004 bis 2008 öffentlich und auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen mit einer auffallenden Häufung von Runen und Hakenkreuzsymbolen an ihrer Kleidung und ihrer Ausrüstung auf. Einige ihrer Mitglieder erwiesen sich bei näherer Prüfung auch darüber hinaus als eng mit der rechtsextremen Szene verflochten. Bei einem öffentlichen Auftritt am 28.04.2008 in Paderborn enthüllte einer der Akteure eine Tätowierung mit dem bekannten Leitspruch der SS "Meine Ehre heißt Treue".
Daraufhin verfasste Prof. Dr. Albrecht Jockenhövel, der damalige Professor für Ur- und Frühgeschichte in Münster, eine "Mannheimer Erklärung" (14.05.2008), die auf den Tatbestand aufmerksam machte und dazu aufforderte, diese Gruppe nicht mehr durch öffentlich finanzierte Institutionen zu beschäftigen. Zusammen mit vielen Anderen hat die DGUF die "Mannheimer Erklärung" unterstützt.