Inhalt
1.2 Archäologische Informationen 47, 2024 abschließend publiziert
2 Tagungen und Veranstaltungen
2.1 "Feuer und Flamme" – Jahrestagung von Archäologie Schweiz (Lenzburg, 12.-14.6.)
3.1 Neu im Early View der "Archäologischen Informationen"
3.2 Aktuelle Ausgrabungen und Forschung in den Medien
3.3 EAC veröffentlicht "Best Practice" zu Lidar-Daten
3.4 Detektorfund: Patrize eines Lanzenreiters (7. Jh.) von Tåsinge (Dänemark)
3.5 Weiteres fränkisches Grab in Basel-Bernerring
3.6 Suppenfonds ins 14C-Labor! - über nicht-destruktive Kollagen-Extraktion
3.7 Die Kulturlandschaften der Niederlande: Buch und (Online-) Karte
3.8 Jäger und Sammler erreichten Malta bereits vor 8.500 Jahren – lange vor den ersten Bauern
4.1 Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
4.2 Frankreich: Mittelkürzung und Entbürokratisierung bedrohen die Archäologische Denkmalpflege
4.3 Niedersachsen: Stadtrat von Einbeck fordert: weniger Bodendenkmalschutz!
4.4 UNESCO konstatiert starke Schäden am Kulturerbe im Gaza-Streifen
4.6 Rettung des Kulturellen Erbes von Wildtieren: Schutz in einer Welt im Wandel
5.1 Propylaeum: "Trierer Zeitschrift" komplett retrodigitalisiert
5.2 Mai Thi Nguyen-Kim zum aktuellen wissenschaftlichen Publikationswesen
5.3 Neu: Handbuch und Kommentar zur CC-Lizensierung
6 Bürger und Archäologie & Citizen Science
6.1 PAN-Event Süd-Holland (Delft, 10.5.)
7.1 Schloss Gottorf: Schloss und Ausstellung werden renoviert, Finanzierung gesichert
1 DGUF-Nachrichten
1.1 Blick ins Programm der DGUF-Jahrestagung: "Die archäologischen Berufe und Arbeitsmärkte in 10 Jahren" (Frankfurt, 30.5.)
Wie sehen die archäologischen Berufsfelder in 10 Jahren aus? Auf welche äußeren Bedingungen müssen wir uns einstellen, welche Randbedingungen können und wollen wir aktiv mitgestalten? Das Tagungsprogramm beginnt mit einer Übersicht über den "Arbeitsmarkt Archäologie in Zahlen: aktuell und 2035". Frank Siegmund versucht, die aktuellen Trends zu quantifizieren und daraus eine Prognose für 2035 abzuleiten. Firmenchef Sascha Piffko spricht über "Privatwirtschaftliche Archäologie in 10 Jahren: wie werden wir sie gestaltet haben?" Er fragt: Gibt es genügend Nachwuchs? Wie pragmatisch reagieren die Landesämter auf die Herausforderung? Was passiert "nach" dem derzeitigen Aufschwung?". Das Thema von Gunhilt Merker, Jana Nolle und Sebastian Tegge sind "Perspektiven und Perspektivwechsel für das archäologische Berufsfeld im Bereich von linearer Infrastrukturplanung – Chancen im Rahmen des Netzentwicklungsplans Strom 2037/2045". Sie postulieren, dass die Archäologie sich 2035 von der reaktiven Eingriffsprüfung zur strategischen Planungsberatung gewandelt haben wird. Impulse für einen neuen Umgang mit dem Fachkräftemangel in der Feldarchäologie will Anna Anzenberger geben. Sie spricht über den Einsatz von Exoskeletten, KI und über Menschen, die Prozesse überwachen, anstatt sie noch selbst durchzuführen. Ralf Bleile thematisiert die Zukunft archäologischer Berufe in Museum und Denkmalpflege in Schleswig-Holstein. Den Blick aus Großbritannien und der Welt steuert Kenneth Aitchison mit seinem Vortrag "What got you here is not what will get you there: perspectives on professional development from UK and global archaeology" bei. Marcel C. Hagner fragt kritisch, ob der aktuelle Fokus in der Öffentlichkeitsarbeit auf den kulturhistorische Wert der Funde sowie die gesetzliche Grundlage des Denkmalschutzes in 10 Jahren noch Rückhalt für ein System sichern können wird, das (sich) auf der Verursacherfinanzierung (aus-)ruht? Wie muss sich die Vermittlung im nächsten Jahrzehnt verändern? Über "Digitale Kompetenzen in Archäologiestudiengängen als arbeitsmarkorientierte akademische Lehre" sprechen abschließend Marion Bolder-Boos, Stefan Feuser, Doris Gutsmiedl-Schümann und Ulrike Wolf.
Ziel unserer Tagung ist, auf Basis von profunden Erfahrungen und vorliegenden Daten/Informationen ein möglichst realistisches Bild des Erwartbaren, Sich-Abzeichnenden, Planbaren zu zeichnen, auf das wir uns einstellen müssen oder sollten; es geht um Prozesse, die wir mitgestalten wollen. Wie immer wird auf der Tagung genüg Raum für Diskussionen sein.
Die Tagung findet in Zusammenarbeit mit und im Archäologischen Museum Frankfurt a. M. statt. Eine Anmeldung zur Teilnahme an der Tagung ist bis zum 19. Mai 2025 möglich. Für studierende DGUF-Mitglieder ist die Teilnahme kostenfrei, für alle anderen Studierenden liegt sie bei 5 Euro. Regulär liegt die Tagungsgebühr bei 15 Euro (DGUF-Mitglieder) bzw. 30 Euro.
https://dguf.de/tagungen-events/tagungen/aktuelle-tagung
1.2 Archäologische Informationen 47, 2024 abschließend publiziert
Jahrgang 47, 2024 der DGUF-Zeitschrift ist abschließend publiziert. Alle diesbezüglichen Early-View-Fassungen wurden auf DGUF.de gelöscht, die Aufsätze findet man nun samt dauerhafter Seitenzahlen, stabiler URL und DOI beim FID Propylaeum. Der Jahrgang enthält 23 Aufsätze und neben weiteren Beiträgen erstmals einen DFG-Abschlussbericht. Die Auslieferung der gedruckten Fassung an die Abonnenten erfolgt im Mai.
https://doi.org/10.11588/ai.2024.1
1.3 Unter den DGUF-Rezensionsangeboten: Ulrich Veit: Grundfragen der Prähistorischen Archäologie. Eine Einführung in archäologische Frage- und Begründungsweisen
Unter den zahlreichen Publikationen, welche die Herausgeber der "Archäologischen Informationen" zur Rezension ausschreiben, sei diesmal auf einen im April erschienenen Band verwiesen: "Grundfragen der Prähistorischen Archäologie. Eine Einführung in archäologische Frage- und Begründungsweis" von Prof. Ulrich Veit. Aus dem Klappentext: "Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit der Frage, wie im Zusammenspiel zwischen einem einzigartigen Bestand an materiellen Überresten, einem differenzierten Methodenapparat und einem sich stetig verändernden Erkenntnisinteresse archäologisches Wissen entsteht. Mit Fokus auf die Prähistorische Archäologie, ihre wechselhafte Geschichte sowie ihre in mancher Hinsicht prekäre Zukunft beleuchtet der Band die sich wandelnden Ziele, Voraussetzungen, Theorien und Konzepte archäologischen Forschens sowie die damit verbundenen kulturellen Praxen und entwickelt eine Zukunftsperspektive für das Fach." Wenn Sie Interesse an einer Rezension haben, richten Sie bitte Ihre Anfrage mit einer kurzen Begründung, weshalb Sie dieses Werk besprechen wollen, an:
Alle Rezensionsangebote der "Archäologischen Informationen" mit weiteren Informationen zu Modalitäten und Ablauf: https://www.dguf.de/fileadmin/user_upload/publikationen/AI/dguf-dok_arch-inf_rezensionsangebote.pdf
Ulrich Veit: Grundfragen der Prähistorischen Archäologie. Eine Einführung in archäologische Frage- und Begründungsweisen. 492 Seiten. April 2025. Mehr zum Buch: https://www.narr.de/grundfragen-der-pr%C3%A4historischen-arch%C3%A4ologie-46408/
2 Tagungen und Veranstaltungen
2.1 "Feuer und Flamme" – Jahrestagung von Archäologie Schweiz (Lenzburg, 12.-14.6.)
Die Tagung des Netzwerks Archäologie Schweiz will mit dem Thema des Feuers die eminente Rolle dieses Elementes für das Leben der Menschen durch alle Epochen hindurch aufzeigen. Wie und wo wurde Feuer eingesetzt? Welche Vorkehrungen wurden getroffen, um den Brand zu führen, zu kontrollieren, ein Übergreifen zu verhindern? Wie wurde mit der elementaren Kraft, aber auch der Gefahr des Feuers umgegangen? Aus dem Programm: David Brönnimann stellt "Eine kurze Biografie ausgewählter Holzkohlen" vor, Patrick Cassitti spricht über "Schadensfeuer und ihre archäologischen Implikationen", Leandra Reitmaier-Naef thematisiert "pyrotechnische Verfahren im prähistorischen Kupferbergbau", Karina Iwe spricht "Zur Rolle des Feuers bei den skythenzeitlichen Reiternomaden" und Benjamin Höpfer & Christian Maise fragen: "Rauchfreie Stuben in der Bronzezeit?".
https://archaeologie-schweiz.ch/wp-content/uploads/2025/04/event2025_TagungFlyer.pdf
3 Forschung
3.1 Neu im Early View der "Archäologischen Informationen"
Huth, Chr. (2025). Rezension zu: Ramstein, M. (2024). Die hallstattzeitliche Schutthalde von Orpund. Ein absolut datierter Fundkomplex des 8. Jahrhunderts v. Chr. (Hefte zur Archäologie im Kanton Bern, 14). Bern: Archäologischer Dienst des Kantons Bern 2024. Archäologische Informationen 48, Early View, online publiziert 28. April 2025.
https://www.dguf.de/early-views
3.2 Aktuelle Ausgrabungen und Forschung in den Medien
"Roman lime kiln, grave and buildings found in dig" (BBC, 2.5.): https://www.bbc.com/news/articles/c2dew1d26xjo
"Pandemien sind die Pest. Forschende haben den Ort entdeckt, an dem der Schwarze Tod seinen Ausgang nahm" (MPG, 2.5.): https://www.mpg.de/24648615/stammbaum-der-pest?c=2191
"Redated artifacts rewrite how Indigenous people responded to European contact. Fresh radiocarbon data challenge archaeologists’ assumptions about North America’s Indigenous history" (Science News, 1.5.): https://www.science.org/content/article/redated-artifacts-rewrite-how-indigenous-people-responded-european-contact
"Gladiatoren kämpften wohl auch gegen Löwen. Am Skelett eines Mannes in England fanden Forscher verräterische Bissspuren. Sie stammen vermutlich von einer Großkatze. Für einen der beiden endete die Begegnung fatal" (Spiegel, 24.4.): https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/gladiatoren-hinweise-auf-kaempfe-mit-loewen-im-roemischen-reich-a-4ae65d87-0eba-4d65-8fd3-3330983a77cc
"Archäologie und Ethik: Sollten Tote ausgestellt werden?" (National Geographic, 24.4.): https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2025/04/archaeologie-und-ethik-sollten-tote-ausgestellt-werden
"Phönizische Kultur verbreitete sich vor allem durch kulturellen Austausch. Studie liefert neue Erkenntnisse über die phönizisch-punische Zivilisation im Mittelmeerraum, eine der einflussreichsten Seefahrerkulturen der Geschichte" (MPG, 23.4.): https://www.mpg.de/24576132/0422-evan-phoenizische-kultur-verbreitete-sich-vor-allem-durch-kulturellen-austausch-150495-x?c=2191
"Soldier’s grief at horse’s death shown 1,800 years later as Roman skeleton found with grave gifts" (Horse & Hound, 22.4.): https://www.horseandhound.co.uk/news/roman-horse-skeleton-found-with-grave-gifts-890020
"How do hominin fossils get their numbers? Numbers for fossils, like AL 288-1, are nowhere near as iconic as names like “Lucy”, but have an important place in the study of paleoanthropology" (Johan Hawks, 21.4.): https://www.johnhawks.net/p/how-do-hominin-fossils-get-their-numbers
Späthallstattzeit: "Archäologische Grabungen in St. Barbara" (Mein Bezirk, 20.4.): https://www.meinbezirk.at/muerztal/c-lokales/archaeologische-grabungen-in-st-barbara_a7270053
"Österreich-Graffiti in Heiliger Stätte entdeckt: Forschende entschlüsseln mittelalterliche Inschriften im Abendmahlssaal in Jerusalem" (ÖAW, 16.4.): https://www.oeaw.ac.at/news/oesterreich-graffiti-in-heiliger-staette-entdeckt-forschende-entschluesseln-mittelalterliche-inschriften-im-abendmahlssaal-in-jerusalem-1
"How Homo naledi got into the Dinaledi Chamber. New research from Dirk van Rooyen gives the most detailed look ever at the entry path into the deepest parts of the Rising Star cave system" (John Hawks, 15.4.): https://www.johnhawks.net/p/how-homo-naledi-got-into-the-dinaledi
"Ausgeklügelte Pyrotechnik in der Eiszeit: So machten Menschen vor zehntausenden Jahren Feuer" (Universität Wien, 14.4.): https://medienportal.univie.ac.at/media/aktuelle-pressemeldungen/detailansicht/artikel/ausgekluegelte-pyrotechnik-in-der-eiszeit-so-machten-menschen-vor-zehntausenden-jahren-feuer/
Taiwan: "Forschende wollen Kieferknochen von Denisova-Mensch identifiziert haben" (Spiegel, 14.4.): https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/denisova-mensch-forschende-wollen-kieferknochen-identifiziert-haben-a-c84b70b9-fac5-4f45-896b-adb3122c6388 und "Fossil jawbone reveals mysterious Denisovans lived in ancient Taiwan. First confirmed fossil found outside Siberia and the Tibetan Plateau shows the archaic human also lived in hot climates" (Science News, 10.4.): https://www.science.org/content/article/fossil-jawbone-reveals-mysterious-denisovans-lived-ancient-taiwan
Tikal: "Archäologen finden Altar in Maya-Stadt – den sie nicht den Maya zuschreiben" (Spiegel, 11.4.): https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/guatemala-maya-stadt-tikal-altar-fund-deutet-auf-alten-konflikt-hin-a-95e96fb2-a980-452f-a908-f188917efd3d
"Nouvelles données sur la nécropole antique et l’habitat du vicus de Strasbourg-Koenigshoffen (Bas-Rhin)" (INRAP, 10.4.): https://www.inrap.fr/nouvelles-donnees-sur-la-necropole-antique-et-l-habitat-du-vicus-de-strasbourg-19986
"Antiker Hörsaal im Gymnasium von Agrigent entdeckt. Archäologen legen bei Ausgrabungen auf Sizilien einzigartiges Ensemble der Antike frei" (FU Berlin, 9.4.): https://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2025/fup_25_055-antiker-hoersaal-agrigent/index.html
"Die Kälteeinbrüche am Ende der letzten Eiszeit. Eisberg-Armadas und veränderte Flussläufe führten dazu, dass sich Teile der Nordhalbkugel während einer langsamen Erwärmung mehrfach rapide abkühlten" (MPG, 8.4.): https://www.mpg.de/24469679/klimaveraenderung-eiszeit-holozaen?c=2191
"Aus Zeit zwischen 80 und 230 n. Chr. – Forscher entdecken Massengrab mit römischen Soldaten bei Wien" (Spiegel, 5.4.): https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/oesterreich-forscher-entdecken-massengrab-mit-roemischen-soldaten-bei-wien-a-f7646e15-fb57-48c6-92ee-c440064542fa
"Tinshemet Cave and modern-Neandertal cultural interactions. New work at a site of similar age to Skhūl and Qafzeh suggests cultural sharing among groups of different biological ancestry" (Johan Hawks, 5.4.): https://www.johnhawks.net/p/tinshemet-cave-and-modern-neandertal-cultural-interactions
"Archäologen entdecken bei Leipzig rätselhafte Grubenlinien. Sie sind rund 3000 Jahre alt und mehrere Kilometer lang: Forscher haben in Sachsen mehrere Grabensysteme freigelegt. Was war ihr Zweck?" (Spiegel, 4.4.): https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/leipzig-archaeologen-entdecken-raetselhafte-grubenlinien-a-04f210c1-4932-4dcb-82b7-675642f5ab29
"Alte Genome aus der Grünen Sahara entschlüsselt. Studie enthüllt eine lange isolierte nordafrikanische Abstammungslinie aus der Zentralsahara während der African Humid Period vor mehr als 7.000 Jahren" (MPG, 2.4.): https://www.mpg.de/24410386/0328-evan-erste-alte-genome-aus-der-gruenen-sahara-entschluesselt-150495-x?c=2191
"In Troja tranken auch einfache Leute Wein. Chemische Analyse beweist erstmals Wein aus Depas-Bechern – nicht nur Oberschicht hatte Zugang zu Genussmittel (Universität Tübingen, 27.3.): https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/archiv/archivfullview-pressemitteilungen/article/in-troja-tranken-auch-einfache-leute-wein/
"Warum der Mensch ein kleineres Gesicht als der Neandertaler hat. Bei Homo sapiens endet das Wachstum des Gesichts in der Pubertät" (MPG, 25.3.): https://www.mpg.de/24387891/0325-evan-kleinere-menschliche-gesichter-durch-frueheren-wachstumsstopp-150495-x?c=2191
St. Pölten: "Neue Mammutknochenfunde geben Einblicke in den Alltag eiszeitlicher Jäger" (ÖAW, 19.3.): https://www.oeaw.ac.at/news/niederoesterreich-neue-mammutknochenfunde-geben-einblicke-in-den-alltag-eiszeitlicher-jaeger-1
"Lactase and the Neandertals. New research shows that a common gene variant that may explain some lactase persistence in East Asia is introgressed from Neandertals" (John Hawks, 18.3.): https://johnhawks.net/weblog/lactase-and-the-neandertals/
3.3 EAC veröffentlicht "Best Practice" zu Lidar-Daten
Das European Archaeological Council (EAC) - eine Art Verband der Landesarchäologien auf europäischer Ebene - hat Ende März seine zehnten Guidelines publiziert, dieses Mal zum Thema "Guidelines for the use of Airborne Laser Scanning (Lidar) in Archaeology". Circa 100 Expertinnen und Experten aus ganz Europa - darunter aus Deutschland Irmela Herzog, Fabian Meyer-Heß und Reiner Göldner - haben die Köpfe zusammengesteckt und einen Best-Practice-Leitfaden für den Umgang mit Lidar-Daten erstellt. Was sind und wie gewinnt man Lidar-Daten, wie werden die Daten aufbereitet und interpretiert, wie berichtet man über sie, wie archiviert man sie, welche Meta-Daten sollten es geben, usw.? Werden die Leitlinien befolgt, ergeben sich neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Nachnutzung. Ein sehr begrüßenswertes Projekt!
Bennett, R. & Cowley, D (eds) (2025). Guidelines for the use of Airborne Laser Scanning (Lidar) in Archaeology (EAC Guidelines 10). Brüssel: EAC. ZENODO: https://zenodo.org/records/14609210
3.4 Detektorfund: Patrize eines Lanzenreiters (7. Jh.) von Tåsinge (Dänemark)
Ende März stellte das Dänische Nationalmuseum einen Fund vor, den der Detektorgänger Jan Hjort zwei Jahre zuvor auf der dänischen Insel Tåsinge (südlich von Fünen) gemacht hatte: einen noch ca. 5 x 4 cm großen "Stempel" / eine Patrize für die Abformung von Pressblechen. In stilisierter Darstellung ist darauf ein sog. Lanzenreiter abgebildet, der einen Gegner niederreitet - ein bekanntes Motiv, das u. a. als Pressblech auf dem Helm im Königsgrab von Sutton Hoo überliefert ist. Das 1939 entdeckte Schiffsgrab von Sutton Hoo gilt als Bestattungsplatz des ostanglischen Königs Readwald, gestorben 624 n. Chr. Die Übereinstimmungen zwischen dem Fund aus Tåsinge zu Sutton Hoo sind sehr hoch (aber nicht stempelgleich), sodass die britische Presse die These aufwarf, Readwalds Helm stamme aus Dänemark. Interessant, dass die hohe Ähnlichkeit zwischen der Darstellung von Sutton Hoo und der Reiterscheibe von Pliezhausen (Lkr. Reutlingen) noch nicht zur These geführt hat, Readwald stamme aus dem Alemannischen ...
"New Find Links the Sutton Hoo Helmet to Denmark" (Via Ritzau, 27.3.): https://via.ritzau.dk/pressemeddelelse/14323210/new-find-links-the-sutton-hoo-helmet-to-denmark?publisherId=13560791&lang=da
"New Discovery Challenges Origins of Iconic Sutton Hoo Helmet: It Could Radically Alter Our Understanding of 7th Century Northern European Power Dynamics" (ArkeoNews, 28.3.): https://arkeonews.net/new-discovery-challenges-origins-of-iconic-sutton-hoo-helmet-it-could-radically-alter-our-understanding-of-7th-century-northern-european-power-dynamics/
"Sutton Hoo helmet may actually come from Denmark, archaeologist suggests" (BBC, 27.3.): https://www.bbc.com/news/articles/cj92mjd4np1o
"Metal detector find may rewrite history of 7th century helmet" (Popular Science, 28.3.): https://www.popsci.com/science/sutton-hoo-helmet-denmark/
"Britain’s Famous Sutton Hoo Helmet May Have Come From Denmark, Not Sweden, New Discovery Suggests" (Smithonian magazine, 1.4.): https://www.smithsonianmag.com/smart-news/britains-famous-sutton-hoo-helmet-may-have-come-from-denmark-not-sweden-new-discovery-suggests-180986350/
"Reiterscheibe von Pliezhausen" (Wikipedia, 17.2.2025): https://de.wikipedia.org/wiki/Reiterscheibe_von_Pliezhausen
3.5 Weiteres fränkisches Grab in Basel-Bernerring
Das in den 1930er-Jahren ergrabene Gräberfeld von Basel-Bernerring - nahe dem heutigen Zoo - wurde 1976 von Max Martin in einer viel beachteten Monografie publiziert. Das Besondere dieses mit 46 Gräbern kleinen Bestattungsplatzes des 6. Jahrhundert n. Chr.: er bezeugt in der eigentlich romanisch und alemannisch besiedelten Schweiz die Anwesenheit einer fränkischer Oberschicht - wie Martin es in seiner Monografie mit vielen Argumenten überzeugend darlegte. – Am 13.3. wurde bei Bauarbeiten zufällig ein weiteres Grab aufdeckt. Nach Aussagen der Kantonsarchäologie: junger Mann mit Kurzsax, Lanzenspitze (mit kurzem Blatt und Schlitztülle) und Gürtelschnalle mit Gürtelhaften (also 2. Drittel 6. Jh.).
Martin, M. (1976). Das fränkische Gräberfeld von Basel-Bernerring. Basel: Archäologischer Verlag.
"Skelett von jungem Mann bei Grabungen in Basel entdeckt" (Basler Zeitung, 20.3.): https://www.bazonline.ch/basel-skelett-von-jungem-mann-aus-merowingerzeit-gefunden-479651429394
Grab eines ca. 20 Jahre alten Mannes des 6. Jahrhunderts (Archäologie Basel, 19.3.) : https://www.instagram.com/archaeologische_bodenforschung/reel/DHY7HkJuM-Q/
CT-Aufnahmen der Objekte (Archäologie Basel, 28.3.): https://www.instagram.com/p/DHvVtLjK7Vz/
Beigaben des frühmittelalterlichen Männergrabes (Archäologie Basel, 10.4.): https://www.instagram.com/reel/DIRRn9gKxhJ/
3.6 Suppenfonds ins 14C-Labor! - über nicht-destruktive Kollagen-Extraktion
Seit langem werden 14C-Datierungen von Knochen nicht mehr (wie ursprünglich) durch Verbrennung des ganzen Knochens gewonnen, sondern auf Basis des zunächst aus dem Knochen extrahierten Kollagens, weil der in den Knochenmineralen gebundene Kohlenstoff das Ergebnis stört. Doch die Kollagen-Gewinnung verlief konventionell, d. h. destruktiv: Knochen aufschneiden, Probe herausnehmen, Probe zermahlen, ... Ein Team aus Wien hat nun eine Alternative erarbeitet, die ohne die Zerstörung des Knochens auskommt: Das Kollagen wird gewonnen, indem man den Knochen in Wasser kocht, diese "Suppe" dann aufbereitet, reinigt und der 14C-Datierung übergibt. Der Knochen selbst bleibt, zumindest äußerlich, erhalten. Bei bioRxiv ist der Aufsatz vorab-publiziert, das Peer Review steht noch aus. Der Aufsatz bietet nicht nur ein Proof-of-Concept, sondern schlägt auch ein Protokoll vor, um diese neue Vorgehensweise zu standardisieren.
Luftensteiner, K., van der Sluis, L., Giannì, M., Steier, P., Belinski, A., Mensan, R. et al. (2025). Non-destructive radiocarbon dating of bone. bioRxiv, 29.3.2025: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2025.03.26.645488v1
3.7 Die Kulturlandschaften der Niederlande: Buch und (Online-) Karte
Ende März wurde eine Publikation zu den Kulturlandschaften der Niederlande vorgestellt. Auf knapp 700 Seiten stellen Experten die jeweilige Kulturlandschaft und ihre wesentlichen Elemente inkl. ihrer Archäologie und Geschichte vor. Wesentliche Ergänzung des Buches ist eine interaktive Kulturlandschaftskarte der Niederlande, die frei online verfügbar ist.
"Boekpresentatie Landschappen van Nederland" (Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed, 26.3.): https://www.cultureelerfgoed.nl/actueel/nieuws/2025/03/26/boekpresentatie-landschappen-van-nederland
Spek, Th. (red.) (2025). Landschappen van Nederland. Handboek voor de geschiedenis van onze leefomgeving. Utrecht: Matrijs.
Zugehörige Karten: https://www.cultureelerfgoed.nl/onderwerpen/bronnen-en-kaarten/overzicht/landschappen-van-nederland bzw. direkt zur Kulturerbekarte: https://rce.webgis.nl/nl/map/erfgoedatlas
3.8 Jäger und Sammler erreichten Malta bereits vor 8.500 Jahren – lange vor den ersten Bauern
Forschende haben Hinweise dafür gefunden, dass es Jägern und Sammlern bereits vor 8.500 Jahren (und damit 1000 Jahre vor den ersten Bauern) gelang, mindestens 100 Kilometer in Einbäumen über den Seeweg zurückzulegen. Damit handle es sich um den ältesten, echten Nachweis von Seefahrern im Mittelmeer. In der Höhle Latnija im Norden von Malta wurden Steinwerkzeuge, Feuerstellen und gekochte Essensreste ergraben. "Wir fanden etliche Belege für eine Vielzahl von Wildtieren, u. a. auch Rotwild, von denen man lange annahm, dass es zu diesem Zeitpunkt bereits ausgestorben war, sagt Eleanor Scerri vom Max-Planck-Institut für Geoanthropologie/Universität Malta. Außerdem fanden die Forschenden klare Hinweise auf den Verzehr von Meeresnahrung. " Mit diesen Erkenntnissen kann die Vorgeschichte Maltas um Tausend Jahre erweitert werden. Gleichzeitig motivieren sie uns zu einer Neuüberlegung über das seefahrerische Können der letzten europäischen Jäger und Sammler und ihren Einfluss auf frühe Ökosysteme", so Scerri.
"Jäger, Sammler – und Seefahrer? Mediterranen Jägern und Sammlern gelang Seefahrt nach Malta deutlich vor den ersten Bauern" (MPG, 9.4.): https://www.mpg.de/24495238/0408-wisy-menschliche-anwesenheit-auf-malta-frueher-als-bisher-vermutet-9347732-x?c=2191
4 Kulturgutschutz
4.1 Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
"Ecuador: Internationales Gericht schafft Präzedenzfall für den Schutz unkontaktierter Völker" (Survival, 14.4.): https://www.survivalinternational.de/nachrichten/14198
"Abkehr vom Verursacherprinzip: Gesetzesänderung in Luxemburg" (Archaeologik, 14.4.): https://archaeologik.blogspot.com/2025/04/abkehr-vom-verursacherprinzip.html
"Niedrigwasser am Bodensee: Klimawandel betrifft auch Pfahlbauten" (Archaeologik, 7.4.): https://archaeologik.blogspot.com/2025/04/niedrigwasser-am-bodensee-klimawandel.html
4.2 Frankreich: Mittelkürzung und Entbürokratisierung bedrohen die Archäologische Denkmalpflege
In einem kundigen, klugen Blogpost beschreibt Rainer Schreg, wie der Schutz und die Erhaltung archäologischer Stätten in Frankreich organisiert sind. Er schildert Aufgaben und Struktur des Institut National de Recherches Archéologiques Préventives (INRAP) und dessen doppelten Charakter: "Einerseits Staatsinstitution mit administrativen Aufgaben, andererseits ein Forschungsinstitut, das andere Akteure unterstützen, zugleich aber die eigenen Rechte wahrnehmen soll." Das gesamte System sei wenig effektiv gewesen. Dass es eindrucksvolle Ergebnisse gebe, liege "v.a. daran, dass anders als in Deutschland Grabung und Auswertung als eine zusammen gedacht werden". Schreg beschreibt, wie es zu einer Unterfinanzierung der Archäologie kam, er schreibt von prekären Arbeitsbedingungen und dass ein Drittel der nötigen Maßnahmen nicht erfolgen könne. In der Nationalversammlung liege nun ein Gesetzesentwurf zur Vereinfachung des Wirtschaftslebens vor. Er sieht u. a. vor, dass Entwicklungs- und Baumaßnahmen den aktuell geltenden Verpflichtungen aus der präventiven Archäologie nicht mehr unterliegen sollen. Fachkollegen der archäologischen Dienste Frankreichs haben eine Petition gestartet, mit der sie sich gegen die Gesetzesinitiative wenden. Auch wenn ihm die Forderungen der Petenten zu unkonkret erscheinen, befürwortet Schreg das Unterfangen: "Die Petition erscheint mir wichtig, denn angesichts der Sparzwänge und Entbürokratisierungsbestrebungen dürftet die Idee, den Denkmalschutz zu begrenzen auch bei Politikern in anderen Staaten Anklang finden."
"Vereinfachung des Wirtschaftslebens zu Lasten der archäologischen Stätten Frankreichs" (Archaeologik, 2.5.): https://archaeologik.blogspot.com/2025/05/vereinfachung-des-wirtschaftslebens-zu.html
Die Kolleginnen und Kollegen in Frankreich unterstützen: Zur Petition: "Sauvons le patrimoine archéologique!": https://www.change.org/p/sauvons-le-patrimoine-arch%C3%A9ologique
4.3 Niedersachsen: Stadtrat von Einbeck fordert: weniger Bodendenkmalschutz!
Einbeck - ein beschauliches Städtchen mit ca. 30.000 Einwohnern in Südniedersachsen - ist nicht nur Herkunftsort eines weit über die Region hinaus bekannten Bieres, sondern eine gewachsene, Mitte des 13. Jahrhunderts mit Stadtrechten versehene und vom Zweiten Weltkrieg weitgehend verschonte Stadt mit heute ca. 150 spätmittelalterlichen Fachwerkhäusern: sehenswert und folglich von Touristen viel besucht. Gelegen in der weiten, ausnehmend fruchtbaren Leine-Niederung und somit einer archäologie-reichen Altsiedellandschaft. Eine Kette von pflichtbewussten Denkmalpflegern und Stadtarchäologen - zuletzt Andreas Heege, Stefan Teuber und Markus Wehmer - hat in gewissenhaftem Vollzug des niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes dafür gesorgt, dass Baumaßnahmen stets archäologisch begleitet wurden. Wegen der hohen Wahrscheinlichkeit, auf Bodendenkmale zu stoßen, geht nahezu jede Baumaßnahme mit einer vorgreifenden Ausgrabung einher. Das ist dem Rat der Stadt, insbes. der CDU-Fraktion, zu viel an Archäologie und Denkmalschutz. Mit einem ausdrücklich vor allem auf die Archäologie zielenden Appell wendet sich der Stadtrat nun an den Ministerpräsidenten und den niedersächsischen Landtag: "In den vergangenen Jahren haben sich die praktische Umsetzung der Denkmalschutzrichtlinien und insbesondere auch die des Bodendenkmalschutzes in eine Richtung entwickelt, die private wie auch öffentliche Entwicklungs- und Bauvorhaben kaum mehr sinnvoll planbar und nicht mehr oder nur mit unverhältnismäßigem Aufwand finanzierbar machen. [...] Nach Auffassung des Rates der Stadt Einbeck haben sich insgesamt die praktischen Ausführungen der Denkmalschutzbestimmungen in verschiedener Hinsicht verselbstständigt und ein Ausmaß angenommen, das dringend der Überprüfung und Neu-Justierung durch den Gesetzgeber bedarf." Kurz: weniger Denkmalschutz, weniger Stadtarchäologie, weil beides als Investitionshemmnis wahrgenommen wird. Wie lange dauert es wohl noch, bis solche Forderungen auch andernorts mehrheitsfähig werden?
"Rat der Stadt Einbeck fordert Neujustierung des Denkmalschutzes " (EinbeckNews.de, 14.3.): https://www.einbeck-news.de/index.php/politik/16476-rat-der-stadt-einbeck-fordert-neujustierung-des-denkmalschutzes
"Resolution ans Land: Denkmalschutz und Archäologie mit Augenmaß" (fb - Einbecker Politik-Blog, 18.3.): https://einbeckerpolitik.blog/2025/03/18/resolution-ans-land-denkmalschutz-und-archaeologie-mit-augenmass/
Heege, A. (2002). Einbeck im Mittelalter: eine archäologisch-historische Spurensuche. Oldenburg: Isensee. Open Access: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/heege2002
4.4 UNESCO konstatiert starke Schäden am Kulturerbe im Gaza-Streifen
Die UNESCO hat eine vorläufige Sichtung der Schäden am Kulturerbe im 365 Quadratkilometer großen Gaza-Streifen seit dem Oktober 2023 vorgenommen. Danach sind 102 Stätten geschädigt. Entsprechend der aktuellen Möglichkeiten beruht diese Zählung auf der Auswertung von Luftbildern, eine Überprüfung vor Ort sei derzeit nicht möglich. Aufgrund des Ansatzes beinhaltet die Liste der Schäden von allem Monumente, Gebäude, Museen etc., während die weniger sichtbaren archäologischen Fundstätten nicht resp. unterproportional erfasst werden. Das Palästinensische Ministerium für Tourismus und Antike (MOTA) kam im Februar 2025 zu höheren Zahlen, wonach 138 Stätten wesentliche Schäden erfahren haben sollen, was 71 % aller vom MOTA registrierten Stätten entspräche.
UNESCO (9.4.2025). Gaza Strip: Damage assessment: https://www.unesco.org/en/gaza/assessment
Wikipedia. Destruction of cultural heritage during the Israeli invasion of the Gaza Strip: https://en.wikipedia.org/wiki/Destruction_of_cultural_heritage_during_the_Israeli_invasion_of_the_Gaza_Strip
"Amid desolation in Gaza, heritage experts are pushing a huge reconstruction effort" (The Art Newspaper, 10.3.2025): https://www.theartnewspaper.com/2025/03/10/gaza-heritage-experts-huge-reconstruction-effort
4.5 "Ein politischer Akt": Die Ausstellung "Trésors sauvés de Gaza - 5000 ans d'histoire" (Paris, 3.4. - 2.11.2025)
Das (französische) Institut du Monde Arabe (IMA) macht bis zum November 2025 mit einer Ausstellung auf das reiche archäologische Kulturerbe im Gaza-Streifen aufmerksam. Die Ausstellung fußt auf 529 palästinensischen Objekten, die seit 2007 aus Sicherheitsgründen im Musée d'art et d'histoire de Genève archiviert wurden. Zu den Höhepunkten zählt ein spektakuläres byzantinisches Mosaik, das 1997 auf dem Gelände von Abu Baraqeh in Dayr al-Balah entdeckt wurde. Es stammt aus dem Jahr 579, schmückte einst den Boden einer christlichen Kirche und veranschaulicht die Bedeutung Gazas als strategischer Knotenpunkt seit der Antike. Zu sehen sind außerdem seltene Stücke aus französisch-palästinensischen Ausgrabungen, die 1995 begannen; sie werden zum ersten Mal in Frankreich präsentiert. Die Ausstellung zeigt auch eine Kartierung jener mindestens 69 Kulturerbestätten, die im aktuellen Konflikt seit Oktober 2023 zerstört oder stark beschädigt
wurden. "Nichts ist schlimmer als Verlassenheit und Vergessen", sagt Jack Lang, Präsident des IMA. "Diese Ausstellung, die ich als öffentlichen Gruß bezeichnen würde, ist eine Hommage an Gaza, lebendig und wunderbar jung. Wir möchten den Menschen in Gaza sagen: Haltet durch! Und wir stehen auf unsere Weise fest an eurer Seite." Das Mediterranen Network for Feminist Information schreibt: "Diese Ausstellung ist nicht nur ein Museumsrundgang. Es handelt sich um einen politischen Akt und eine Gedenkveranstaltung, eine Hommage an eine Kultur, die heute in Gefahr ist." Die Ausstellung erinnere daran, " dass die Kultur eines der ersten Opfer von Konflikten ist, aber auch eines der letzten Bollwerke gegen das Verschwinden eines Volkes."
Ausstellungswebsite: "Trésors sauvés de Gaza - 5000 ans d'histoire":
https://www.imarabe.org/fr/agenda/expositions-musee/tresors-sauves-gaza-5000-ans-histoire
"Sauvés de la destruction, les trésors archéologiques de Gaza exposés à Paris" (Paris24, 5.4.): https://www.france24.com/fr/moyen-orient/20250405-sauv%C3%A9s-destruction-tr%C3%A9sors-arch%C3%A9ologiques-gaza-exposition-ima-paris
"Preserving 5,000 years of Gaza's history through rescued treasures at the Arab World Institute in Paris" (TheNewArab, 10.4.): https://www.newarab.com/features/gazas-rescued-treasures-shine-paris-arab-world-institute
"World Heritage List: State of Palestine" (UNESCO, 8.12.2011): https://whc.unesco.org/en/statesparties/ps
"Tentative Lists: State of Palestine (UNESCO, 20.20.2020; u.a. Anthedon Harbour):
https://whc.unesco.org/en/tentativelists/action=listtentative&order=states&state=ps
Rania Hadjer: "À Paris, les trésors sauvés de Gaza témoignent d’une civilisation menacée" (Mediterranean Network for Feminist Information, 15.4.): https://medfeminiswiya.net/2025/04/15/a-paris-les-tresors-sauves-de-gaza-temoignent-dune-civilisation-menacee/
4.6 Rettung des Kulturellen Erbes von Wildtieren: Schutz in einer Welt im Wandel
Manche Schimpansen-Gruppen fischen mit Zweigen Termiten aus ihren Nestern. Andere nutzen lieber Steine zum Nüsseknacken. Diese Verhaltensweisen sind nicht genetisch verankert, sondern werden über Generationen beobachtend und lernend weitergegeben. Verschiedene Wal-Gruppen verfügen über eigene Lautsammlungen, die sie zur Kommunikation nutzen; sie bilden so genannte "akustische Clans". Ihre Wanderungen durch die Ozeane werden kulturell vermittelt, sozial erlernt und bleiben von Generation zu Generation stabil. Forschende glauben, dass solche Verhaltensweisen teilweise seit mehr als 3.000 Jahren überliefert sind. Bisher spielen solche kulturellen Unterschiede im Tierverhalten keine nennenswerte Rolle beim Tierschutz, etwa, wenn es darum geht, welche Primaten- oder Buckelwal-Gruppen einer Region besonders schützenswert sind. Die Berücksichtigung der Tierkultur in der Politik hat vor gut einem Jahrzehnt begonnen, erweist sich in der Praxis aber wohl als recht schwierig. Doch nun beginnen globale Naturschutzgruppen, die Notwendigkeit des Schutzes der Verhaltensvielfalt in die Bemühungen zum Erhalt der Biodiversität einzubeziehen. Im März richtete die International Union for Conservation of Nature (IUCN) eine Arbeitsgruppe ein, die sich mit diesem Thema befassen soll. Die AG wird sich zunächst darauf konzentrieren, konkrete Maßnahmen zu skizzieren, die Länder ergreifen können, um Populationen mit einzigartigem Verhalten zu schützen. Für manche Arten könnte der Schutz der Kultur bedeuten, regionale Variationen einer bestimmten Praxis zu bewahren, wie zum Beispiel eben Gesang oder erlernte Migrationsrouten. Neben der Gründung der AG wurde außerdem mit " Animal culture: conservation in a changing world" eine Studiensammlung publiziert, die die kulturelle Vielfalt von Säugetieren, Vögeln, Fischen und anderen Wirbeltieren beleuchtet. Und in einem Science-Artikel vom 4.4. skizzieren Forschende Hinweise darauf, dass komplexe, sozial vermittelte Verhaltensweisen der Schlüssel zum langfristigen Überleben von Populationen der Tierwelt sein können.
"Researchers push to include animal cultures in conservation policy. As evidence accrues of complex socially transmitted behaviors in animals, biologists are figuring out how to use these data in conservation" (Science News, 1.5.): https://www.science.org/content/article/researchers-push-include-animal-cultures-conservation-policy
Brakes Philippa, Aplin Lucy, Carroll Emma L., Greggor Alison L., Whiten Andrew and Garland Ellen C.: Animal culture: conservation in a changing world. Phil. Trans. R. Soc. (1 May 2025). https://doi.org/10.1098/rstb.2024.0127
Ammie K. Kalan, Lydia V. Luncz: Saving the cultural legacy of wild animals. Science388,26-27 (3.4.2025). https://doi.org/10.1126/science.adj3716
"Concerted Action for Chimpanzee (Pan troglodytes) Behavioural Diversity and Cultures" (Convention on the Conservation of Migratory Species of Wild Animals, February 2024): cms_cop14_ca.14.1_chimpanzee-behavioral-diversity and cultures_e_0.pdf
"Regional action plan for the conservation of western chimpanzees (Pan troglodytes verus) 2020–2030 -IUCN SSC Primate Specialist Group" (IUCN; 2020): https://portals.iucn.org/library/sites/library/files/documents/2020-015-En.pdf
5 Open Access & Open Data
5.1 Propylaeum: "Trierer Zeitschrift" komplett retrodigitalisiert
Die traditionsreiche "Trierer Zeitschrift" veröffentlicht seit 2020 wie die "Archäologischen Informationen" dual: Neben der gedruckten Ausgabe beim Reichert-Verlag erscheint ohne Schutzfrist eine Onlineausgabe bei Propylaeum. Im April wurde nun auch die Retrodigitalisierung der zuvor allein im Druck erschienenen älteren Jahrgänge abgeschlossen, von Jg. 1, 1926 bis Jg. 81, 2018. Damit ist nun auch die Trierer Zeitschrift vollständig online nutzbar.
Trierer Zeitschrift (online): https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/tz/index
5.2 Mai Thi Nguyen-Kim zum aktuellen wissenschaftlichen Publikationswesen
In einem unterhaltsamen, plakativen und leicht polemischen, doch sachlich stets korrekten Beitrag beleuchtet Mai Thi Nguyen-Kim im ZDF die wissenschaftliche und die ökonomische Seite des aktuellen wissenschaftlichen Publikationswesen. "Der Zugang zu wissenschaftlichen Beiträgen ist oft eingeschränkt. Dahinter steckt ein Publikationssystem, in dem Verlage die Wissenschaft im Würgegriff halten und den Steuerzahler doppelt abkassieren." Inhaltlich für Profis nix Neues, doch nun so klar und kompakt aufbereitet, dass Bürger wie auch Politiker die unheilvolle und teure Dynamik, an der Deutschland mit Hilfe von DEAL aktiv unterstützend mitwirkt, begreifen. Sehenswert, und vor allem weiterverbreitenswert. Leider fehlt dem 30-Minüter nach der Kritik die Zeit, konstruktiv herauszuarbeiten, wie es anders gehen könnte, weshalb wir hier exemplarisch auf die Projekte und Publikationen von arthistoricum.net, cOAlition S, ORE und Propylaeum hinweisen.
MAITHINK X: "Steuerskandal: Wissenschaft hinter Paywalls" (ZDFneo, ): https://www.zdf.de/play/shows/mai-think-x-die-show-102/maithink-x-publikation-100?staffel=2025
Effinger, M. & Kohle, H. (Hrsg.) (2021). Die Zukunft des kunsthistorischen Publizierens. arthistoricum.net: https://books.ub.uni-heidelberg.de/arthistoricum/catalog/book/663/c10507
cOAlition S (2018). Plan S: Making full and immediate Opemn Access a reality: https://www.coalition-s.org/
European Commission (2021). ORE - Open Research Europe: https://open-research-europe.ec.europa.eu/
UB Heidelberg (2016): Propylaeum Fachinformationsdienst Altertumswissenschaften: https://www.propylaeum.de/
5.3 Neu: Handbuch und Kommentar zur CC-Lizensierung
Creative-Commons-Lizenzen (CC) werden seit rund 20 Jahren eingesetzt und sind als freies Lizenzmodell weltweit etabliert. Die DGUF-Schriften beispielsweise erscheinen seit 2013 in der Lizensierung CC BY. Mit den CC-Lizenzen können Kreative und Wissenschaftler der Allgemeinheit die Nutzung urheberrechtlich geschützter Materialien unter bestimmten Bedingungen erlauben. Das von namhaften juristischen Expertinnen und Experten zum Thema verfasste und herausgegebene Buch kommentiert zum ersten Mal den Lizenztext der Creative Commons Public License und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Rechtspraxis mit Creative-Commons-Lizenzen. Der Handbuchteil stellt Spezifika unter anderem für die Wissenschaft, die öffentliche Verwaltung und die Rechtsdurchsetzung dar. Erschienen ist das Buch im Druck und im Open Access.
Boehm, Fr., Euler, E., Klimpel, P., Rack, F. & Weitzmann, J. (Hrsg.) (2025). Creative Commons Public License (CCPL): Kommentar und Handbuch für die Rechtspraxis. Berlin: Carl Grossmann. https://www.scienceopen.com/hosted-document?doi=10.24921/2025.94115974
6 Bürger und Archäologie & Citizen Science
6.1 PAN-Event Süd-Holland (Delft, 10.5.)
Das "Erfgoedhuis Zuid-Holland" in Delft richtet am 10.5. das PAN-Event 2025 für Süd-Holland aus: eine Art Tag der offenen Tür des PAN für Bürger, Ehrenamtliche, Sondengänger, Interessierte. Das Angebot: Man kann Kollegen und Fach-Archäologen treffen und mit ihnen plauschen; man kann Funde mitbringen und in einem Lichtstudio fotografieren lassen; Fundstücke von einem Fachmann identifizieren lassen; Funde im PAN registrieren; besondere Funde mittels XRF auf ihre Metallzusammensetzung untersuchen lassen. Ein besonderer Themenschwerpunkt sind Funde aus Edelstein (also Gemmen und Kameen), die von Fachleuten untersucht werden. "Sie kommen nicht aus Südholland oder sind kein Detektiv? Kein Problem! Auch andere Interessenten sind herzlich willkommen." Das vorläufige Programm: 12.30 Uhr: Begrüßung mit Kaffee und Tee; 13.00 Uhr: Plenarprogramm mit mehreren Kurzvorträgen zu PAN, römischen Gemmen etc.; 14.00 Uhr: Nachmittagsprogramm mit Fundregistrierung, Bestimmung, Fotografie, Rundgang durch die neue Ausstellung, sowie weiteren Getränken und Networking; 17.00 Uhr: Ende. Die Teilnahme ist kostenlos, aber die Anzahl der Plätze begrenzt, weshalb unbedingt eine vorherige Anmeldung erforderlich sei. Wer als z.B. als Deutscher die Praxis des niederländischen PAN und der Umgehensweise der staatlichen Denkmalpflege in den Niederlanden mit Sondengängern einmal live erleben möchte: von Köln z. B. aus dauert die Anreise mit dem ICE ca. 3,5 Stunden ...
"10 mei 2025: PAN-event Zuid-Holland 2025": https://www.erfgoedhuis-zh.nl/agenda/2025/pan-event-zuid-holland/
Hoss, St. (2025). Das Projekt "Portable Antiquities of the Netherlands" (PAN) – wie es funktioniert und was es ermöglicht. Arch. Informationen 47, Early View: https://dguf.de/fileadmin/AI/archinf-ev_hoss.pdf
7 Ausstellungen und Museen
7.1 Schloss Gottorf: Schloss und Ausstellung werden renoviert, Finanzierung gesichert
Mitte April teilte die Stiftung Landesmuseen Schleswig-Holstein mit, dass die Ausstellung in Schloss Gottorf ab 1.9.2025 umfassend erneuert wird. Für die nötigen Umbauten und Sanierungen stehen insges. 44,8 Millionen Euro an Fördergeldern zur Verfügung. Die aktuelle Finanzlage zwingt jedoch dazu, auf den ehedem geplanten Erweiterungsbau - hinter dem Schlossgebäude - zu verzichten, so dass z. B. Kasse, Museumsshop und Restaurant weiterhin im Schloss Platz finden müssen. Das Schlossgebäude wird wegen der Bauarbeiten ab 1.9. geschlossen, die übrigen Ausstellungen auf der Museumsinsel wie z. B. die Nydamhalle bleiben in Betrieb.
"Kein Erweiterungsbau für Schloss Gottorf in Schleswig" (NDR, 17.4.): https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Kein-Erweiterungsbau-fuer-Schloss-Gottorf-in-Schleswig,gottorf286.html
"Kostenexplosion beim Masterplan: Stiftung Landesmuseen verzichtet auf den Erweiterungsbau" (Stiftung Landesmuseen SH, 17.4.): https://landesmuseen.sh/de/kostenexplosion-beim-masterplan-stiftung-landesmuseen-verzichtet-auf-den-erweiterungsbau
"Landesmuseen in Schleswig-Holstein so erfolgreich wie nie" (NDR, 19.12.2024): https://www.ndr.de/kultur/Landesmuseen-in-Schleswig-Holstein-so-erfolgreich-wie-nie,gottorf284.html
8 Gastkommentar
8.1 Nachruf auf drei Pioniere der modernen quantitativen Archäologie: Michael Chisholm, Peter Hagget und Colin Renfrew. Von Sophie Schmidt, Simon Stoddart und Oliver Nakoinz
In den vergangenen Monaten sind drei Pioniere der modernen quantitativen Archäologie verstorben, und wir nehmen dies zum Anlass, ihre Leistungen und Verbindungen aufzuzeigen. Alle drei wirkten in Cambridge.
Ein Großteil der Siedlungsarchäologie greift auf eine Geographie ländlicher Siedlungen zurück, die etwas über die Lage, die Größe und vor allem die Abstände zwischen Siedlungen sowie ihre Landnutzungsstrategien aussagt. Michael Chisholms (1931-2024) "Rural Settlement and Land Use" von 1962 wird noch heute in der Archäologie zitiert und ist sicherlich das einflussreichste Werk dieser Art. Nicht zuletzt war es Inspiration für die Site-Catchment-Analyse von Claudio Vita-Finzi und Eric Higgs.
Peter Haggett (1933-2025) war eine Schlüsselfigur der quantitativen Revolution in der Geographie und der wichtigste Vertreter der "New Geography", die der "New Archaeology" oder "Processual Archaeology" entspricht. Haggett hat sich insbesondere durch Lehrbücher, z. B. "Locational Analysis in Human Geography" (1965) oder "Geography: A Modern Synthesis" (1972) hervorgetan. Haggetts persönlicher Kontakt mit David Clarke in Cambridge ermöglichte den Wissenstransfer aus der Geographie in die Archäologie. Der früh verstorbene David Clarke war der Hauptvertreter der europäischen Ausprägung der "New Archaeology" und beeinflusste die Entwicklung des Faches nachhaltig, indem er die Bedeutung der Geographie gegenüber der nordamerikanischen Betonung der Anthropologie hervorhob. Clarkes grundlegendes Werk "Analytical Archaeology" (1968) stützt sich wesentlich auf Haggetts "Locational Analysis" von 1965. 1967 veröffentlichten Haggett und Richard Chorley "Models in Geography", und Clarke folgte 1972 mit "Models in Archaeology". Clarkes Sammelband "Spatial Archaeology" von 1977 ist ebenfalls von der Geographie und insbesondere von Haggett beeinflusst. Dieser Kontakt führte auch zur Rezeption von Christallers Theorie zentraler Orte in der Archäologie.
Der dritte Forscher, Colin Renfrew, Lord Renfrew of Kaimsthorn (1937-2024), selbst ein wichtiger Vertreter der "New Archaeology", verband andere theoretische Entwicklungen mit quantitativen Ansätzen. Mit "The Explanation of Culture Change: Models in Prehistory" (1973) betonte er ebenfalls das Konzept der Modelle. Der 1979 gemeinsam mit Kenneth Cooke herausgegebene Band "Transformations: Mathematical Approaches to Culture Change" propagiert die Mathematisierung und Quantifizierung archäologischer Konzepte und gab der quantitativen Archäologie einen enormen Auftrieb. Die bekannten X-Tent-Modelle, eine Variante der gewichteten Voronoi-Graphen, wurden hier erstmals veröffentlicht. Sowohl Clarke als auch Renfrew verbanden ihren quantitativen Ansatz mit der Sozialanthropologie. Renfrew und Paul Bahns Lehrbuch "Archaeology" sollte ebenfalls als Beleg für eine Bereicherung der quantitativen Archäologie durch anthropologische Ansätze in Erinnerung bleiben. Die jüngste Ausgabe (seit 2024) mit Elizabeth DeMarrais gewichtet beide Aspekte gleich. Das Buch spielt in der Archäologie eine ähnliche Rolle wie Haggetts "Geography: A Modern Synthesis", das zahllose Generationen von Studierende durch ihr Studium (einschließlich der Doktorandenbetreuung eines der jetzigen Autoren) begleitet und ihren Werdegang mitgeprägt hat.
Literatur:
Chisholm, M. (1962). Rural settlement and land use (1. publ.). London: Hutchinson Univ. Library.
Chorley, R. J., & Haggett, P. (Eds.). (1967). Models in geography. On Madingley lectures (1st publ.). London: Methuen.
Clarke, D. L. (1968). Analytical archaeology. London: Methuen.
Clarke, D. L. (Ed.). (1972). Models in archaeology. London: Methuen.
Clarke, D. L. (Ed.). (1977). Spatial archaeology. London [u.a.]: Academic Pr.
Haggett, P. (1965). Locational analysis in human geography. London: Arnold.
Haggett, P. (1972). Geography. A modern synthesis. On Harper international edition. New York, N.Y. [u.a.]: Harper & Row. (spätere Ausgaben unter dem Titel: Geography. A global Synthesis)
Haggett, P. (1973). Einführung in die kultur- und sozialgeographische Regionalanalyse. Berlin: De Gruyter. (deutsche Ausgabe von Haggett 1965)
Renfrew, C. (1973). The Explanation of Culture Change: Models in Prehistory. London: Duckworth. doi:10.2307/3103300
Renfrew, C., & Bahn, P. G. (1991). Archaeology. New York, N.Y: Thames and Hudson.
Renfrew, C., & Cooke, K. L. (Eds.). (1979). Transformations. New York: Academic Press.